Auf Chip mussten wir leider länger als geplant warten. Nachdem ich mittlerweile festgestellt hatte, dass Collies nicht zwangsläufig die faulen Couchpotatoes sein müssen, für die ich sie oft gehalten habe, wusste ich, dass wir gerne wieder einen Collie bei uns aufnehmen möchten. Die Suche nach einem geeignetem Züchter erwies sich recht schwierig, doch dank der Hilfe meiner Freundin haben wir eine Züchterin gefunden, die genau diese wesensfesten, agilen Collies züchtet nach denen wir auf der Suche waren. Da meine Freundin diese Züchterin schon kannte, hat sie sich vorab erkundigt ob noch Welpen frei wären. Ich werde den Anruf nie vergessen, als sie mir sagte, dass noch nicht alle Babies ein zu Hause haben. Gleich von Beginn an hatte ich einen insgeheimen Favoriten, aber natürlich möchte man sich nur aufgrund eines Bildes nicht festlegen. Daher sind wir nach Deutschland gefahren um uns einen besseren Eindruck von der Zuchtstätte, den Hunden und natürlich auch den Welpen zu machen. Es stellte sich heraus, dass mein insgeheimer Favorit nicht nur optisch genau meinen Vorstellungen entsprach, sondern auch charakterlich – soweit man dies in so jungem Alter einschätzen kann – ein wahrer Traum war. Nach reiflicher Überlegung stand unsere Entscheidung fest. Er war der Erste, der mit wacher Neugier auf uns zukam – anfangs behutsam und abwartend, doch ohne Unsicherheit zu zeigen. Beim Spielen zeigte er sich ausgeglichen und konfliktvermeidend, hielt sich aus Streitereien heraus und vereinte eine stabile Gelassenheit mit lebhafter Neugier, die uns augenblicklich beeindruckte. Während seine Geschwister noch ausgelassen tollten, war er der Erste, der sich einfach hinlegte und zufrieden einschlief. Als er dann freundlich zu uns kam, sich setzte, mit sanften „Bussis“ sein Vertrauen zeigte und voller Genuss die ersten Streicheleinheiten entgegennahm, war es endgültig um uns geschehen. Auch als wir ihn schließlich abholten, bestätigte sich unser Eindruck. Die lange Autofahrt, vor der wir uns innerlich schon auf eine turbulente Fahrt eingestellt hatten, verlief erstaunlich ruhig. Fast hätte man vergessen können, dass ein quirliger Welpe neben uns lag – so entspannt und gelassen meisterte er die erste große Reise seines Lebens. Chip sprüht vor Temperament und durchläuft jede seiner Entwicklungsphasen mustergültig, als folge er einem Lehrbuch. Auch er wird zum Mantrailer ausgebildet – ein Prozess, den wir mit Geduld und der nötigen Zeit angehen. Schon jetzt zeigt er großes Talent und geht mit Begeisterung an seine Aufgabe heran. Im Umgang mit anderen Hunden beweist Chip sich als freundlicher und sozialer Begleiter. Besonders mit Kju verbindet ihn bereits eine enge Freundschaft. Menschen gegenüber begegnet er offenherzig und meist überschwänglich, stets bereit, seine Freude mit der Welt zu teilen. Wir lieben ihn von Herzen und freuen uns auf die gemeinsame Zukunft – voller Abenteuer, Lernen und unzähliger schöner Momente.